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Der Norden Westaustraliens

Auf dem Weg von Perth in den Norden haben wir ganz spontan kurz oberhalb Perths in einem Nationalpark Halt gemacht, dem Yanchep National Park. Ich hatte darüber gelesen, dass es wohl ganz gemütlich sei und man auch Koalas sehen könne. Und wir haben sie hier gesehen: Koalas, die in den Bäumen schliefen, Kängurus, die an einem ruhigen See und auf unserem Campingplatz grasten und Kakadus, die in großen Schwärmen durch die Luft flogen. Hier würde ich immer wieder anhalten und übernachten.

Am Tag darauf war Lancelin das Ziel. Hier gibt es einen schönen Sandstrand, der für uns aber leider aufgrund von starkem Wind flach fiel und fette Sanddünen, auf denen sich Johannes beim Quadfahren ausgetobt hat.

Genächtigt haben wir dort nicht, wir sind lieber weiter zur Pinnacles Dessert gefahren. Die Pinnacles sind Steinformationen, die wie Eiszapfen aus dem Boden ragen – ganz witzig und sollte man gesehen haben. Aber Achtung: nicht auf die Pinnacles klettern. Ist nämlich verboten. Haben wir hinterher erfahren. 

Geschlafen haben wir in Dongara, auf dem wohl teuersten Campingplatz in der Umgebung, aber eben auch dem einzigen, wo die Rezeption noch besetzt war. Hier gab es einen Bathroom en suite, was kein Mensch braucht, denn wer campt, der braucht auch keine Privatklos oder -duschen. #justsaying

Dafür hatten wir von hier aus aber perfekte Sicht auf den Sonnenuntergang und den Blutmond. 

Am Morgen fuhren wir nach Geraldton, wo wir erstmals ein bisschen shoppen waren. Die Innenstadt ist ganz schön, aber unsere großen Reisepläne hielten uns hier nicht lang. Nach Geraldton kommt erst einmal eine ganze Weile nichts. Gar nichts! Keine Stadt, kein Dörfchen, kein Unterschlupf.

Auf dem Weg nach Denham

Weil unser Ziel dann aber doch noch etwas weiter entfernt war und uns das Nachtsfahren mehr oder minder verboten war, sind wir am Billabong Roadhouse eingekehrt, mitten im Nirgendwo und völlig allein. Bei Burger und Bier gabs eine Billiardrunde mit E, bevor wir schlafen gegangen sind.

Wir wollten nach Denham in der Shark Bay, wohin es am nächsten Tag ging. Hier hat es uns echt gut gefallen, darum sind wir für zwei Tage geblieben. Der Campingplatz war schön, fanden sogar die Emus.

Tagesausflug nach Monkey Mia

Von hier aus haben wir auch einen Tagesausflug nach Monkey Mia gemacht, weil die Delfinfütterung an jedem erdenklichen Ort total angepriesen wurde. Was soll ich sagen… die Delfinfütterung war lame. 30 Menschen, die am Strand wie die Orgelpfeifen aufgereiht auf zwei Delfine, die im Wasser schwammen starrten. Mit etwas Glück (und KEINEM Kind an der Hand!) wurde man auserwählt, einem Delfin einen Fisch zu geben. Nun ja, ich fand die Pelikane, die am Strand auf die Reste warteten irgendwie cooler.

Wir entschieden uns spontan, noch eine Bootstour zu machen, wo wir Dugongs (sogar mit Kalb!), Schildkröten und springende Delfine gesehen haben; find ich viel cooler als die irgendwie zu füttern. E’s und mein Highlight war dann aber doch am Strand: als wir im Wasser schwimmen übten, schwamm ein Delfin ganz dicht an uns vorbei und wir konnten ihn aus nächster Nähe sehen – don‘t touch! versteht sich von selbst.

Monkey Mia selbst ist quasi direkt ein Resort. Das kann man sicher doof finden, weil so auch Resortgäste dort sind und man den Strand mit Muckebumsmusik teilt. Wir, die sich ja spontan dafür entschieden hatten, den Nachmittag dort auch noch zu verbringen, fanden es ziemlich gut, Kaffee/Milkshake und Kuchen kriegen zu können. Außerdem fand O die Sessel super.

Das große Ziel: Coral Bay

Als es weiter gen Norden ging, haben wir noch am Ocean Park Aquarium Halt gemacht – hier lernt man einiges über die Meeresbewohner der Shark Bay. Die Tiere dort stammen allesamt aus Rettungsaktionen und werden dort aufgepeppelt und studiert.

Unser großes Ziel Coral Bay erreichten wir aber nicht ganz. Wir mussten in Carnarvon Halt machen, wo es uns überhaupt nicht gefallen hat. Lag vielleicht auch an dem ungemütlichen Campingplatz, aber irgendwie war die Stadt auch nix. Aber was muss das muss. Es war abends und wir waren alle kaputt.

Coral Bay. Ein Café, ein Restaurant, ein Supermarkt, zwei Campingplätze – das ist Coral Bay, die Stadt. Schnorcheln, tauchen, auf einem Boot mit Glasboden das Riff bestaunen, am weißen Sandstrand liegen, im kniehohen Wasser floaten – das ist Coral Bay, die Bucht. Die Korallenbucht erstreckt sich entlang des Ningalooreef und ist wie gemalt. Man ist im Paradies angekommen. Das Wasser ist warm, die Sonne scheint, bunte Fische tummeln sich. In den Dünen findet man kleine Kängurus (wir sahen sogar eins mit Baby im Beutel )

Ein kleiner Spaziergang den Strand entlang bringt einen in die Skeleton Bay, wo sich Riffhaie zu Hunderten während der Ebbe tummeln und ausruhen. Wenn man lange genug im Wasser still steht, ist man ratzfatz von ihnen umgeben.

Rochen liegen im flachen Wasser und sonnen sich. Man muss fast aufpassen, dass man nicht auf einen drauf tritt. Ja, hier war es paradiesisch: Fünf Tage Erholung, Entspannung und ganz viel Nichtstun.

Der Rückweg

Da wir wussten, dass wir den gleichen Weg, den wir kamen auch wieder zurückfahren würden, hatten wir uns noch ein paar kleine Schmankerl für den Rückweg aufgehoben:

Im Kalbarri Nationalpark gibts einen Spot namens ‚Natures Window‘ – unbedingt hin da! Aber am besten nicht um die Mittagszeit und nicht bei 40 Grad. Hatten wir beides. Trotzdem wollten wir dahin, waren dort und es war ein gigantischer Ausblick!

Die Hutt Lagoon ist ein knallpinkfarbener Salzsee. Durch das Zusammenspiel von gewissen Algen und Salz erhält er seine Farbe. Wenn es auf dem Weg liegt (Küstenstraße), sollte man anhalten und sich das Schauspiel ansehen. Ist wirklich richtig pink.

Bei Cervantes gibt es zum einen die Pinnacles und zum Anderen den Lake Thetis, wo man sich milliardenalte Stromatoliten, lebende Fossilien, ansehen kann.

Am Ende hatten wir noch zwei Tage in Perth, wo wir uns den Küstenstreifen der Stadt angesehen haben, im AQWA Aquarium waren (für Kinder schön gemacht, mit einem Tunnel, über den die Fische hinweg schwimmen) und durch die Stadt gebummelt sind. 

Und das war‘s! Das war unser Trip durch Westaustralien. Wahnsinn.

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