Als mir Ende Dezember nochmal die Kitaschließzeiten in die Hand fielen und dort stand, dass Ende Januar nochmal zwei Tage zu sind, war klar, Johannes muss auch mit frei machen. Ich wollte nicht schon wieder mit den Jungs alleine zu Hause abgammeln und „nichts tun“.
Enno hatte die letzten 3 Jahre keinen Schnee mehr gesehen – wir waren entweder im Urlaub oder es gab einfach keinen bzw. nur wenig Schnee, der nicht mal zum eine Runde Schlitten um den Block fahren reichte.
Wir hatten nun also (nur) 4 Tage frei und da es Anfang März wieder in den Süden gehen wird, war klar, es muss jetzt mal irgendwie Schnee her.
Was ist relativ dicht und bietet dennoch Schneegarantie?
Antwort: das Erzgebirge. Und ab dafür!
Von Berlin sind es ca. 3,5 Stunden Fahrzeit, mit Kindern natürlich mindestens 5.
Schon der Weg dorthin war märchenhaft, wenn man erstmal die Autobahnen und Großstädte hinter sich gelassen hat. Ein bißchen, als wären wir auf dem Weg zu Aschenbrödel gewesen.

Dichte Nadelwälder, die vor Schnee nur so strotzten; links und rechts aufgetürmter Schnee, der wohl vorher auf der Straße lag und ab und an ein paar vereinzelte Holzhütten, die unter den Schneemassen manchmal schwer zu entdecken waren.
Wir sind in Oberwiesenthal am Fichtelberg gelandet, direkt an der tschechischen Grenze.
Hier gibt es sehr viele Hotels, Pensionen und Gasthöfe, die auf Wintersport ausgelegt sind, mit Saunen, Pool und pipapo.
Wir waren natürlich viel zu spät dran.. 3 Wochen vorher eine Unterkunft im Skigebiet buchen, ja genau! Wir kamen in einem kleinen urigen Gasthof unter. Die Zimmer waren solide, es gab einen Fernseher, die Dusche war warm und das Frühstück inklusive. Mehr brauchte es für uns nicht.

Schnee bekamen wir dafür jede Menge! Die Kinder kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Enno konnte kaum an einem Schneehaufen vorbei gehen, ohne hinauf zu klettern, während Oskar am liebsten den ganzen Schnee mit nach Hause genommen hätte.

Die Pisten und Rodelstrecken waren von unserem Gasthof aus fußläufig zu erreichen, was sich als Riesenbonus erwies.
Während Enno und Johannes im Schnee tobten, konnte ich entspannt, mit Oskar auf dem Schlitten zurück zum Gasthof, um Mittagsschlaf und Päuschen zu machen.

Wir bauten Schneemänner (Improvisation ist alles!), rodelten die Hänge herunter, schmissen uns mit Schneebällen ab und sprangen in den weichen Tiefschnee.

Enno besuchte sogar einen Skikurs und hat jetzt richtig Bock auf mehr. Leider waren die 4 Tage aber schnell wieder um. Hier macht es echt Sinn, die Kinder-Skikurse im Vornherein zu buchen. Er konnte leider nur einen machen und hätte gern noch mehr gelernt.
Zurück fuhren wir durch einen mittelschweren Schneesturm nach Hause. Bißchen gruselig, aber auch ein bißchen cool, auch wenn das aus einer 3,5-Stunden- eine 6-Stunden-Fahrt machte.

Natürlich muss man für das alles etwas Geld in die Hand nehmen, vor allem, wenn man sich so kurzfristig entscheidet wie wir, aber immer noch nur ein Bruchteil, als man in den Alpen für einen Skiurlaub ausgeben würde.
Hier kommen wir nun auch beim Wermutstropfen an. Für einen versierten Snowboardfahrer wie mich..
nicht! Ich meine natürlich Johannes, für den sind die Abfahrten und Hänge ziemlich easypeasy, aber die Kids hatten ihren Spaß und Papi war der absolute Held, als er die Piste runtergebrettert kam.

Erzgebirge? Wir kommen ganz bestimmt wieder!
